Bereits zum dritten Mal konnte der Hausärzteverband Berlin und Brandenburg Anfang Juli japanische Gesundheitsfachleute unter der Leitung von Direktor Kunihiko Suzuki begrüßen. Zunächst stand der Besuch der Hausarztpraxis Bürger in Berlin-Steglitz auf dem Programm, anschließend kam die japanische Delegation in die Geschäftsstelle des Landesverbandes.
Nach Reisen nach Großbritannien und Frankreich informierten sich die japanischen Experten auch hier darüber, wie man europaweit, aber auch in Deutschland mit der Corona-Pandemie umgegangen ist.
Die Leistung der Hausärztinnen und Hausärzte in Deutschland fand bei den Besuchern große Anerkennung: Dr. Wolfgang Kreischer, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Berlin und Brandenburg, skizzierte in einem kurzen Vortrag die Eckdaten der Pandemie: So gab es 38,5 Millionen Covid-19 Fälle, davon wurden 37,5 Millionen ambulant betreut, 950.000 wurden stationär versorgt und nur 250.500 Menschen mussten auf Intensivstationen behandelt werden.
Im Unterschied zu den anderen besuchten Ländern hatten die niedergelassenen Medizinerinnen und Mediziner in Deutschland, allen voran die Hausärztinnen und Hausärzte, gute (Vor-)Arbeit geleistet, so die Aussage der Gäste. In anderen Ländern seien die Erkrankten unsortiert und ungefiltert ins Krankenhaus eingewiesen worden.
Die japanische Delegation hat die Vertreter des Hausärzteverbandes ermuntert auch weiterhin für eine gute hausärztliche Versorgung zu kämpfen, andere Länder würden Deutschland darum beneiden.
Bei den vergangenen Besuchen 2015 und 2019 informierte sich die japanische Delegation insbesondere über die Unterschiede zwischen ambulantem und stationärem Sektor sowie über die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV), die als innovatives Versorgungssystem schon damals auf großes Interesse stieß.
red