In Baden-Württemberg sollen sich künftig mehr Ärzte auf dem Land niederlassen. Die grün-schwarzen Fraktionsspitzen einigten sich kurz vor dem Jahreswechsel auf entsprechende Maßnahmen: 150 zusätzliche Medizinstudienplätze, von denen jährlich 75 an junge Menschen gehen, die Landarzt werden möchten, aber nach dem herkömmlichen Verfahren keinen Studienplatz bekommen. Damit setzt Baden-Württemberg als siebtes Bundesland die von der CDU-Fraktion im Land geforderte, zuletzt jedoch vom Gesundheitsministerium auf Anfrage als “ultima ratio” bezeichnete Landarztquote um (“Der Hausarzt” 19/19).
Der Hausärzteverband Baden-Württemberg hatte sich kritisch zu den Maßnahmen positioniert, da die Effekte erst in etwa zehn Jahren zu beobachten seien und damit nicht helfen könnten, den aktuellen Versorgungsbedarf abzufedern. Mit der Initiative www.perspektive-hausarzt-bw.de engagiert sich der Verband stattdessen für die Gewinnung hausärztlichen Nachwuchses.
Künftig sollen die medizinischen Fakultäten zudem einen Schwerpunkt ländliche Hausarztmedizin einführen. Allen Studierenden steht es nach Angaben der Grünen dann frei, sich im Laufe des Studiums für diesen Schwerpunkt zu entscheiden. “Jeder, der im Verlauf des Studiums merkt, dass er Allgemeinmediziner werden will, soll einfach und hürdenarm auf diesen Schwerpunkt wechseln können.”
LINK-TIPP
In welchen Bundesländern wird die Landarztquote umgesetzt? „Der Hausarzt“ hat nachgefragt: www.hausarzt.link/BMspa