Die Mehrheit der Versicherten ist einverstanden mit der Wartezeit auf einen Arzttermin – die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen haben daran nichts geändert. Das zeigt eine Meinungsumfrage der Techniker Krankenkasse (TK). Knapp einen Monat nach Start der Terminservicestellen hat das Forsa-Institut im Auftrag der TK mehr als 1.000 Menschen in Deutschland befragt.
Mit 61 Prozent ist die Mehrheit mit der Zeitspanne zwischen Terminvereinbarung und Termin vollkommen oder sehr zufrieden. Elf Prozent der Befragten sind hingegen unglücklich mit der langen Wartezeit. Insbesondere jüngeren Menschen geht es nicht schnell genug: Bei den unter 30-Jährigen sind 22 Prozent nicht zufrieden. Die Befragung bestätigt auch, dass die Terminvergabe beim Hausarzt besser klappt als bei den Fachkollegen. Mit der letzten Terminvereinbarung waren hier 64 Prozent vollkommen oder sehr zufrieden, nur acht Prozent weniger zufrieden oder unzufrieden.
Mit der Wartezeit auf den letzten Termin beim Facharzt waren hingegen nur 55 Prozent der Befragten rundum zufrieden, 16 Prozent waren es nicht. Um Patienten hier weiterzuhelfen, hat der Gesetzgeber die KVen verpflichtet, bis zum 23. Januar 2016 Terminservicestellen einzurichten, die innerhalb von vier Wochen einen Termin beim Facharzt vermitteln. Dies habe man technisch einwandfrei und pünktlich umgesetzt, so die KVen in ihrer Bilanz nach 100 Tagen im Einsatz.
Von der Sinnhaftigkeit ist die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hingegen nach wie vor nicht überzeugt: Die Nachfrage sei im Verhältnis zu Behandlungsfällen und Arzt-Patienten-Kontakten gering. In 100 Tagen sind etwas mehr als 19.000 Facharzt-Termine in den elf KVen vermittelt worden, die das speziell entwickelte Webtool nutzen. Insgesamt dürfte die Zahl der vermittelten Termine geschätzt bei mehr als 31.000 liegen.