Am 25. März hat die Landesärztekammer Hessen gegen den Widerstand der Hausärzte, eine neue Zusatz-Weiterbildung „ambulante Geriatrie“ beschlossen. Diese beinhaltet unter anderem eine 160-stündige Pflichtweiterbildung zu geriatrischen Inhalten, die längst in der Weiterbildungsordnung zum Facharzt für Allgemeinmedizin enthalten sind, teilt der Hausärzteverband Hessen mit.
„Seit Jahrzehnten erfolgt die zuverlässige und zeitnahe Versorgung sowie die Koordination der Betreuung älterer Patienten durch uns als vertraute Hausärztinnen und Hausärzte,“ sagt Armin Beck, Vorsitzender des Landesverbandes Hessen. Mit der Zusatz-Weiterbildung werde die ambulante Versorgung unnötig und leichtfertig in weitere Subspezialitäten zersplittert. Denn bei dieser Zusatz-Weiterbildung fehlt bisher das Wesentliche: die verpflichtende Erfahrung der Betreuung von multimorbiden Patienten und Angehörigen zuhause und in Heimen.
Damit wird die Versorgung im ambulanten Bereich in keinster Weise verbessert, sondern die geriatrischen Patienten werden zum Spielball berufspolitischer Interessen wie von Einzelpersonen des Berufsverbandes Deutscher Internisten (BDI). Um die Behandlung geriatrischer Patienten zu verbessern, haben Hausärzte eine fundierte Leitlinie erstellt (DEGAM). Diese ist künftig der Maßstab für alle, die ambulante geriatrische Patienten behandeln – auch und gerade für Subspezialisten.