Das Wahltertial Allgemeinmedizin im Praktischen Jahr (PJ) ist eine der wenigen Gelegenheiten, jungen Medizinern am Ende ihres Studiums vor Augen zu führen, wie abwechslungsreich die Arbeit in einer Hausarztpraxis auf dem Land ist. Doch Landarztpraxen sind von den Universitätsstandorten oft nur schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Der zeitliche und finanzielle Aufwand ist für die Studierenden daher sehr viel höher, als wenn sie sich für eine PJ-Praxis in der Stadt entscheiden.
In Baden-Württemberg hat die Stiftung Perspektive Hausarzt deshalb zusammen mit den HZV-Vertragspartnern Hausärzteverband, AOK und MEDI sowie dem VW-Autohaus Gelehrt ein neues Mobilitätskonzept entwickelt: das PJmobil. Ausgewählten Studierenden wird dabei für die Dauer ihres PJ ein VW up! zur Verfügung gestellt.
Der Studierende trägt nur die Benzinkosten, alle weiteren Kosten übernehmen die Förderpartner. Voraussetzung ist, dass das PJ in einer Lehrpraxis in einer Stadt oder Gemeinde mit weniger als 10.000 Einwohnern absolviert wird.
"Das ist eine super Idee und ich bin dankbar, dass ich diese Unterstützung erhalte, um das Hausarztleben in einer ländlichen Region hautnah miterleben zu dürfen", findet Richard Koch (27) aus Freiburg. Er ist der erste PJler, der sich mit dem VW up! auf den Weg in die Praxis nach Titisee-Neustadt machen darf.
"Wichtig ist, dass der ärztliche Nachwuchs im PJ erfährt, dass der Hausarztberuf sich gewandelt hat – weg vom Einzelkämpfer mit 70-Stunden-Woche hin zu arbeitsteiligen Organisationsformen mit qualifiziertem Praxispersonal, angestellten Ärzten und Teilzeitarbeitsplätzen", sagt Dr. Marc Bernard Kreusel, Partner in der Lehrpraxis.
Insgesamt werden 2018 neun weitere Autos an den Unistandorten Freiburg, Heidelberg und Tübingen stationiert.
Die Stiftung fördert Projekte, die helfen, die flächendeck-ende hausärztliche Versor- gung in Deutschland zu stärken und zu sichern. Wenn auch Sie die Projekte unterstützen wollen, finden Sie Informationen unter: www.stiftung-perspektive-hausarzt.de