Im Streit um Nutzen und Schaden von E-Zigaretten haben jetzt zwei Forschergruppen beiden Lagern erneut Nahrung gegeben. In einer Populationsstudie konnten US-Forscher aus San Diego zeigen, dass mehr Raucher mit der konventionellen Zigarette Schluss machen, wenn sie zwischenzeitlich auf E-Zigaretten umgestiegen sind: absolut 25 Prozent mehr (65 vs. 40 Prozent bei Rauchern mit vs. ohne E-Zigaretten- Erfahrung). Und doppelt so viele Raucher konnten der herkömmlichen Zigarette abstinent bleiben, wenn sie auf E-Zigaretten umgestiegen waren (8,2 vs. 4,8 Prozent nach drei Monaten). An der Studie nahmen per Befragung knapp 160.000 US-Amerikaner teil. Kausalitäten oder gar klinisch relevante Ergebnisse konnten die US-Forscher freilich nicht ermitteln.
Auf der anderen Seite stehen Ergebnisse einer prospektiven Kohortenstudie mit schottischen Schülern, wonach die E-Zigarette offenbar wie eine Einstiegsdroge zum konventionellen Rauchen sein kann. Innerhalb eines Jahres probierten immerhin knapp 9 Prozent aller 11- bis 18-Jährigen einmal eine E-Zigarette. Fast jeder zweite von ihnen (40,4 Prozent) ging kurz darauf zur normalen Zigarette über – während von den Nicht-E-Zigarette-Rauchern „nur“ 12,8 Prozent im Studienzeitraum mit dem Rauchen begonnen. Allerdings gibt es auch hier freilich keine zwingende Kausalität. So könnten jene, die zur E-Zigarette greifen, schon zuvor zum Rauchen „prädisponiert“ gewesen sein.
Quellen: BMJ 2017; 358: j3262. doi: 10.1136/bmj.j3262. Tob Control 2017; 0: 1-6. doi: 10.1136/tobaccocontrol-2017-053691