Die Motive von Patienten, die im Internet nach Rat suchen, sind vielfältig. Darauf weisen Tiefeninterviews hin, die das Marktforschungsinstitut Rheingold im Auftrag der Bertelsmann Stiftung geführt hat. Patienten nehmen "Dr. Google" demnach in Anspruch, um ärztliche Empfehlungen zu überprüfen, sich über Behandlungsalternativen zu informieren, sich mit anderen auszutauschen und emotionale Unterstützung zu erhalten. Die Recherche gebe ihnen ein Gefühl von Sicherheit, Beruhigung oder auch Zerstreuung, heißt es in den Ende Januar vorgestellten Studienergebnissen.
Dabei ist jeder Zweite (52 Prozent) mit den Suchergebnissen "immer zufrieden" oder "meistens zufrieden". "Selten zufrieden" sind nur zwei Prozent der Befragten, niemand bezeichnet sich als "immer unzufrieden".
Das Internet zählt nach Gesprächen mit Ärzten und Angehörigen oder Freunden zu den drei am häufigsten herangezogenen Informationsquellen in Gesundheitsfragen, zeigt die qualitative Studie. Auch viele Mediziner haben die Bedeutung von "Dr. Google" demnach erkannt: Gut 60 Prozent der Ärzte gehen laut Patienten auf die selbst recherchierten Infos ein. Bislang verweisen allerdings nur 40 Prozent auf gute Informationsquellen und nur ein Fünftel ermutigt ihre Patienten, sich selbst zu informieren (s. Hausarzt 20/2017).