Wenn sich die Arbeitsbedingungen, gerade auch in der Weiterbildung, verbessern, entscheiden sich mehr Medizinstudierende für eine Weiterbildung in der Allgemeinmedizin, davon ist Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, überzeugt. „Die Tatsache, dass die Allgemeinmedizin unter Medizinstudierenden auf großes Interesse stößt, ist eine positive Nachricht, die uns in unseren Bemühungen gegenüber der Politik und an den Universitäten bestärkt“, so Weigeldt.
Derzeit können sich während des Studiums mehr als ein Drittel der Medizinstudierenden vorstellen, später als Hausarzt zu arbeiten. Am Ende des Studiums entscheiden sich dann jedoch nur knapp zehn Prozent der Absolventen für eine Weiterbildung in der Allgemeinmedizin. „Dies ist ein deutliches Zeichen, dass wir unsere Anstrengungen zur Stärkung der Allgemeinmedizin im Medizinstudium weiter ausbauen müssen. In diesem Zusammenhang ist es entscheidend, dass die Allgemeinmedizin, als das wichtigste Fach der Primärversorgung, verpflichtendes Prüfungsfach im dritten Staatsexamen wird.“
Der Deutsche Hausärzteverband arbeitet seit vielen Jahren daran, die Arbeitsbedingungen für Hausärztinnen und Hausärzte, gerade auch in der Weiterbildung, weiter zu verbessern. Durch die Verträge zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) ist es bereits vielerorts gelungen, den Hausarztberuf wieder deutlich attraktiver zu machen. Mit dem Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) werden die Rahmenbedingungen, insbesondere auch die Vergütung, in der allgemeinmedizinischen Weiterbildung nachhaltig verbessert. Wichtig sei in diesem Zusammenhang, so der Bundesvorsitzende, unter anderem die Etablierung von allgemeinmedizinischen Kompetenzzentren an den Universitäten.