Ärzte können die Herzfunktion von Patientinnen mit Brustkrebs, die Trastuzumab erhalten, noch besser überwachen, zeigen Umfragen. Darauf weisen Roche, die Europäische Arzneimittelagentur und das Paul-Ehrlich-Institut in einem Rote-Hand-Brief hin.
Sie wollen erreichen, dass in Zukunft weniger Betroffene an einer schweren linksventrikulären Dysfunktion und kongestiven Herzinsuffizienz (KHI) leiden. Die Überwachung sei auch wichtig, da die kardialen Risiken bei einigen nach Therapieende mit Trastuzumab reversibel seien. Die wichtigsten Infos:
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Kardiologische Untersuchungen sollte man alle drei Monate während der Behandlung mit Trastuzumab wiederholen.
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Regeln zum Abbruch der Behandlung einhalten.
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Trastuzumab und Anthrazykline sollten beim metastasierten Brustkrebs und bei der adjuvanten Brustkrebsbehandlung nicht gleichzeitig angewendet werden.
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Nach der letzten Gabe von Trastuzumab sollte die Überwachung alle sechs Monate für 24 Monate fortgeführt werden. Bei Patienten, die eine anthrazyklinhaltige Chemotherapie erhalten haben, ist eine weitere Überwachung zu empfehlen.
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Tritt eine symptomatische Herzinsuffizienz während der Behandlung mit Trastuzumab auf, sollte man diese mit geeigneten Standardarzneimitteln behandeln. Studien zufolge profitierten die meisten von einer Therapie mit einem ACE-Hemmer oder einem Angiotensinrezeptor-Blocker (ARB) plus Betablocker.
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Messungen der linksventrikulären Auswurffraktion mit Echokardiogramm oder Multigated Acquisition (MUGA)-Scan bleiben die erforderliche Methode für die Überwachung der Herzfunktion; Biomarker können ein unterstützendes Hilfsmittel für Patienten mit besonderem Risiko sein.