Neben der Abiturnote sollen weitere Kriterien herangezogen werden, um die Bewerber für ein Medizinstudium zu selektieren. Das macht die Bundesärztekammer (BÄK) in ihrer Stellungnahme zum „Masterplan Medizinstudium 2020“ deutlich, den das Bundesgesundheitsministerium vorgelegt hat.
Demnach sollen psychosoziale Kompetenzen, soziales Engagement und einschlägige Berufserfahrung, zum Beispiel eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung in einem anderen Fachberuf im Gesundheitswesen, verstärkt berücksichtigt werden, so die BÄK. Damit Universitäten qualitativ hochwertige Auswahlverfahren einsetzen können, müssten sie finanziell unterstützt werden. Besonders Unis, die objektivierbare Auswahlverfahren auf rechtlich abgesicherter Basis transparent anwenden, sollten davon profitieren.
Die Verfahren sollten laut der BÄK bundeseinheitlichen Kriterien folgen. Zudem müssten bundesweit mindestens zehn Prozent mehr Medizinstudienplätze geschaffen werden, fordert die BÄK. Habe es 1990 allein in den alten Bundesländern noch 12.000 gegeben, sei die Zahl inzwischen bundesweit auf 10.000 gesunken. Viele Bewerber gingen leer aus, weil es immer weniger Plätze für immer mehr Bewerber gebe.
Um besonders den sich abzeichnenden Hausärztemangel zu lindern, spricht sich die BÄK dafür aus, Medizinstudenten gleich zu Beginn des Studiums an die Allgemeinmedizin heranzuführen: „Dafür müssen bis 2017 an allen medizinischen Fakultäten in Deutschland Lehrstühle für Allgemeinmedizin eingeführt werden.“