"Wir haben keine Hinweise für eine dauerhafte Schädigung, krankhafte Vergrößerung oder Funktionseinschränkung der rechten oder linken Herzkammer durch langjährig betriebenen intensiven Ausdauersport gefunden", sagt Philipp Bohm vom universitären Herzzentrum Zürich. Mit Jürgen Scharhag von der Universität des Saarlandes hat er untersucht, ob die akute Vergrößerung der rechten Herzkammer nach Extrem-Ausdauersport tatsächlich in einen gefährlichen Dauerzustand mündet (doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.115.020975).
Dies diskutieren Experten seit Jahren. Die neuen Erkenntnisse wider- legen nun eine Studie von 2012 (doi: 10.1093/eurheartj/ehr397): Damals gingen die belgischen Forscher davon aus, dass wiederholte intensive Ausdauerbelastungen auf Leistungssport-Niveau zu einer krankhaften Vergrößerung der rechten Herzkammer führen könne und dies Gefahren bis hin zum plötzlichen Herztod zur Folge habe.
Die Uni des Saarlandes untersuchte jetzt 33 "Elite-Masterathleten" (seit 30 Jahren aktiv, 17 Stunden Training pro Woche) und verglichen sie mit 33 Männern, die ihnen in Alter, Größe und Gewicht ähnelten, aber keinerlei Ausdauersport betrieben haben. Ergebnis: Sportlerherzen waren zwar deutlich größer und kräftiger, aber es fanden sich keine Belege für dauerhafte Schäden.