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Corona-ImpfungSTIKO gegen Verschieben der Zweitimpfung

Nachdem nun zwei Corona-Impfstoffe zugelassen sind, hat die STIKO ihre Empfehlung aktualisiert. Die Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna sind demnach als gleichwertig zu beurteilen. Bei beiden jedoch gilt: Die zweite Dosis sollte nicht hinausgezögert werden.

Corona-Impfung in zwei Dosen: Diese sollten im vorgesehenen Zeitraum verabreicht werden, unterstreicht nun die STIKO.

Berlin. Die Gabe der zweiten Dosis der Corona-Impfung soll innerhalb des durch die Zulassungsstudien abgedeckten Zeitraums – also aktuell 42 Tagen – erfolgen und nicht wie zuletzt diskutiert herausgezögert werden, um bei knappen Impfstoffmengen mehr Menschen impfen zu können. Das stellt die Ständige Impfkommission (STIKO) in ihren aktualisierten Empfehlungen zur Corona-Schutzimpfung klar (Epid Bull 2021; 2: 64–132).

Zur Erinnerung: Nachdem ein solches Verschieben des zweiten Impftermins in England eine Debatte auch hierzulande angestoßen hatte, beauftragte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die STIKO mit entsprechender Prüfung. Jüngst hatte Spahn bereits angedeutet, die englische Praxis nicht übernehmen zu wollen.

Für beide aktuell verfügbaren Impfstoffe sind zwei Dosen vorgesehen, die in einem Mindestabstand von 21 (Binotech/Pfizer) bzw. 28 (Moderna) Tagen gegeben werden sollen. Diese zeitlichen Abstände sind in der anlaufenden Terminvergabe, die in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt wird, bereits berücksichtigt. Sprich: Impfwillige vereinbaren in der Regel Erst- und Zweittermin im entsprechenden Zeitfenster, das je nach gewähltem Impfstoff vorgegeben wird.

Impfserie mit einem Produkt abschließen!

Die beiden verfügbaren Impfstoffe werden als gleichwertig beurteilt, wie aus der aktualisierten STIKO-Empfehlung hervorgeht.

Wichtig: Eine begonnene Impfserie soll mit demselben Produkt abgeschlossen werden. Sollte der empfohlene Abstand zwischen der 1. und 2. Impfstoffdosis überschritten worden sein, kann die Impfserie jedoch fortgesetzt werden und muss nicht neu begonnen werden.

Keine generelle Impfung von Schwangeren

Aufgrund mangelnder Studiendaten empfiehlt die STIKO weiterhin keine Impfung in der Schwangerschaft. Doch: Eine akzidentelle Impfung in der Schwangerschaft, etwa weil diese noch nicht bekannt war, sei keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch, heißt es.

Die STIKO hält es für unwahrscheinlich, dass eine Impfung der Mutter während der Stillzeit ein Risiko für den Säugling darstellt, verweist jedoch auch hier auf fehlende Daten.

Schwangeren mit Vorerkrankungen und einem daraus resultierenden hohen Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung könne in Einzelfällen nach Nutzen-Risiko-Abwägung und nach ausführlicher Aufklärung eine Impfung angeboten werden.

Menschen mit Seltenen Erkrankungen schon heute prioritär impfen

Ohnehin unterstreicht die STIKO noch einmal das individuelle Abwägen durch die impfenden Ärzte. Bei der Priorisierung könnten nicht alle Krankheitsbilder oder Impfindikationen berücksichtigt werden; deshalb seien Einzelfallentscheidungen möglich. “Es obliegt den für die Impfung Verantwortlichen, Personen, die nicht explizit genannt sind, in die jeweilige Priorisierungskategorie einzuordnen.”

Dies betrifft etwa Personen mit seltenen, schweren Vorerkrankungen, für die bisher zwar keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz zum Verlauf einer COVID-19-Erkrankung vorliegt, für die aber ein erhöhtes Risiko angenommen werden kann.

Nebenwirkungen: Schmerzen am Einstich, Abgeschlagenheit, Kopfweh

Darüber hinaus stellt die aktualisierte Fassung der STIKO erste Aussagen zu Nebenwirkungen zusammen. Nach der Zulassung des Biontech/Pfizers-Impfstoffs seien einzelne schwerwiegende, allergische Unverträglichkeitsreaktionen aufgetreten. Doch: “Nach der derzeitigen Datenlage ist ein generell erhöhtes Risiko für schwerwiegende unerwünschte Wirkungen für Personen mit vorbekannten allergischen Erkrankungen bei Impfung mit mRNA-Impfstoffen nicht anzunehmen, sofern keine Allergie gegen einen Inhaltsstoff der jeweiligen Vakzine vorliegt.”

Die häufigste lokale Reaktion waren Schmerzen an der Einstichstelle (Impfung: 83 bzw. 88 %; Placebo: 14 bzw. 17 %).

Unter den systemischen Reaktionen waren

  • Abgeschlagenheit (Impfung: 47 bzw. 65 %; Placebo: 23 bzw. 33 %) sowie
  • Kopfschmerzen (42 bzw. 59 % 23 bzw. 34 %)

die häufigsten Ereignisse.

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