Ärzte verschreiben Diclofenac trotz einer offiziellen Warnung vor sechs Jahren noch immer häufig an Risikopatienten. Laut einer Untersuchung des Leibnitz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS hatten 2014 zwölf Prozent der Personen mit Diclofenac-Verordnung eine kardiovaskuläre Kontraindikation – genauso viele wie 2011. Das BIPS geht davon aus, dass sich seitdem nichts am Verschreibungsverhalten geändert hat.
Diclofenac kann bei bestimmten Patienten das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle deutlich erhöhen. Nicht mehr verordnen sollten Ärzte das Schmerzmittel laut Rote-Hand-Brief zum Beispiel bei Patienten mit bestehender Herzinsuffizienz, ischämischer Herzerkrankung oder zerebrovaskulären Erkrankungen.
Das BIPS fordert mehr Aufklärung zu den Risiken, die – auch bei kurzzeitiger Einnahme und niedrigerer Dosis – mit Diclofenac einhergehen.