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EngpässeDiese Antibiotika sollten Ärzte mit Bedacht einsetzen

Insgesamt wird die Versorgungslage mit Antibiotika deutlich stabiler bleiben als im vergangenen Infekt-Winter. Zu diesem Ergebnis kommt das BfArM in einer aktuellen Analyse. Bei zwei Wirkstoffen jedoch sieht es eine Bedarfsdeckung von unter 50 Prozent - und appelliert daher an Ärztinnen und Ärzte.

Vor allem bei Antibiotika in Saftform ist es im vergangenen Winter zu deutlichen Lieferengpässen gekommen.

Berlin. Um Versorgungsengpässe vor allem bei Amoxicillin und Penicillin V abzumildern, appelliert das Bundesinstitut für Arzneimittel (BfArM) an Ärztinnen und Ärzte, Antibiotika weiterhin „streng leitliniengetreu und maßvoll“ einzusetzen. So sei für die meisten Antibiotikasäfte in diesem Infekt-Winter zwar eine bedarfsgerechte Versorgung anzunehmen, für die beiden Wirkstoffe Amoxicillin und Penicillin V jedoch geht das BfArM in den nächsten Monaten nur von einer knapp 50-prozentigen Bedarfsdeckung aus. Das geht aus einer im Dezember veröffentlichten Analyse des Instituts von Apothekeneinkaufs- und Abverkaufszahlen hervor.

Wichtig in der Praxis: Das BfArM empfiehlt, sofern medizinisch vertretbar, die Verwendung von therapeutischen Alternativen für die Wirkstoffe Amoxicillin und Penicillin V in Darreichungsform Saft zu prüfen, oder eine Verwendung in oral fester Darreichungsform in Betracht zu ziehen.

Regionale Unterschiede in der Verfügbarkeit

Die Analyse der Apothekeneinkaufs- und Abverkaufszahlen zeigt dabei insgesamt eine deutlich stabilere Lage als noch vergangenes Jahr. Grund dafür sei eine deutlich erhöhte Produktion.

So liege die prospektive Bedarfsdeckung für viele Antibiotikasäfte über 100 Prozent. “Dies bedeutet, dass eine bedarfsgerechte Versorgung, sollte der Bedarf vergleichbar mit dem durchschnittlichen monatlichen Bedarf des Vorjahres sein, aller Voraussicht nach im Ganzen betrachtet gedeckt werden kann”, führt das Bundesinstitut aus.

Nichtsdestotrotz: Gerade aufgrund regionaler Unterschiede in der Verfügbarkeit könne “nicht in Gänze ausgeschlossen werden”, dass es zu Engpässen in einzelnen Wirkstoffstärken oder Packungsgrößen komme.

Tipp: Empfehlungen zur Verordnung als praktische Übersicht

Bereits heute prognostiziert das BfArM darüber hinaus eine Problematik bei den Wirkstoffen Amoxicillin und Penicillin V, für die auf der Basis der vorliegenden Zahlen nur eine knapp 50-prozentige Bedarfs­deckung in den nächsten Monaten angenommen wird.

Praxistipp: Die deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie hat Empfehlungen zu Alter­nativen für Amoxicillin und Penicillin V in Form einer praktischen Übersicht (3 Seiten) zusammen­gefasst.

In der vergangenen Infektionssaison im Winter 2022/2023 kam es aufgrund von signifikant erhöhten Infektionszahlen zu umfänglichen Lieferengpässen bei verschiedenen Antibiotika, wobei überwiegend Antibiotika für Kinder in der Darreichungsform Saft betroffen waren.

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