Bevor Ärzte Laboruntersuchungen beauftragen, sollten sie beim Patienten erfragen, ob dieser Biotin einnimmt, rät das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Denn Biotin, auch Vitamin B7 oder Vitamin H genannt, kann bei vielen Biomarkern zu falschen Laborergebnissen führen.
Die Tests können entweder zu hoch oder zu niedrig ausfallen. In “Arzneiverordnung für die Praxis” stellt das Institut eine vorläufige Übersicht zusammen, welche Biomarker betroffen sind, dazu zählen etwa auch Troponin T oder TSH. Ob es zu Fehlern kommt, hängt vor allem davon ab, ob das Labor einen Test nutzt, der auf der Interaktion von Biotin und Streptavidin basiert.
Besondere Vorsicht sei bei einer Hochdosis-Biotin-Therapie sowie Patienten mit Niereninsuffizienz, Neugeborenen, Kindern und Schwangeren geboten, die häufig pränatale Nahrungsergänzungsmittel mit Biotin einnehmen, betont das BfArM.
Quelle: Katić J, Bick N. Biotininterferenzen: Ein mögliches Problem bei klinischen Laboruntersuchungen. Arzneiverordnung in der Praxis 4/2018