Mainz. Herstellerinformationen und neuen Untersuchungen zufolge bleibt Cominarty, der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer, zwei Wochen lang bei -25 bis -15 Grad Celsius stabil. Das teilten beide Unternehmen am Freitag, den 19.2., mit. Dies mache eine Aufbewahrung in gängigen pharmazeutischen Gefrier- und Kühlschränken möglich.
Bisher musste der Impfstoff laut der Hersteller bei -80 bis -60 Grad gelagert werden, was die Logistik für die Vakzine erschwert hatte. Die neuen Daten seien bereits bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eingereicht worden.
Hausärzteverband sieht Impfstoff in den Arztpraxen
Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, betonte, dass alle drei bisher eingesetzten Impfstoffe – Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca – für Hausärzte „absolut händelbar sind und in Hausarztpraxen sehr gut verimpft werden können.“ Gerade für ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität seien die Impfzentren schwer zu erreichen. Es sei höchste Zeit, die Impfungen in Hausarztpraxen auszuweiten.
Erste Modellprojekte zeigen bereits, wie dies funktionieren kann. Im Landkreis Nordwest-Mecklenburg etwa impfen zehn Modellpraxen in den eigenen Räumlichkeiten. Hör-Tipp: Im Podcast “HörBesuch” berichtet Hausarzt Dr. Fabian Holbe, wie er die Impfung in den eigenen Praxisalltag integriert.
In Rheinland-Pfalz werden zunächst vier Modellpraxen Hochbetagte bei Hausbesuchen impfen. Initiiert hatte das Projekt der Hausärzteverband Rheinland-Pfalz. Es basiert auf der Klarstellung, dass der Biontech/Pfizer-Impfstoff aufbereitet und nur noch leicht gekühlt sogar transportfähig ist.
Wann kann in Praxen geimpft werden?
Auch Prof. Andreas Gassen, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), sagte heute (23.2.) im „ZDF-Morgenmagazin“, er sehe Biontech in den Praxen. Da es aber noch keine ausreichenden Impfmengen gibt, könne man derzeit nicht absehen, wann die Ärzte in den Praxen mit dem Impfen beginnen werden.
Auch der Impfstoff von Astrazeneca wird in den Praxen zum Einsatz kommen.
Wann der Startschuss für die Praxen fallen kann, werde derzeit in einem Plan mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) erarbeitet.
Mit Material von dpa