Fünf Prozent aller Jugendlichen in Deutschland (rund 230.000) sind in die Pflege Angehöriger eingebunden. Dies zeigt eine Befragung der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP). Die Mehrheit (90 Prozent) hilft mehrmals in der Woche, ein Drittel (33 Prozent) sogar täglich. Dabei übernehmen sie unterschiedliche Aufgaben: Die Jugendlichen gehen den Pflegebedürftigen bei Einkäufen zur Hand (58 Prozent) oder begleiten bei der Freizeitgestaltung (50 Prozent). Viele von ihnen helfen ihren Angehörigen beim Zubereiten der Mahlzeiten (34 Prozent), beim Aufstehen und Gehen (33 Prozent).Bei der Einnahme von Medikamenten oder bei der Körperpflege unterstützen 16 und sieben Prozent ihr Familienmitglied.
Während die eine Hälfte der pflegenden Jugendlichen sich durch die Pflegesituation nicht beeinträchtigt fühlt (49 Prozent), gibt die andere Hälfte (51 Prozent) an, dadurch belastet zu sein. Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der ZQP, warnt: "Die Aufgaben müssen altersangemessen sein. Dominiert die Pflege den Alltag der Kinder und Jugendlichen, drohen emotionale, soziale und schulische Probleme. Langfristig kann all das chronische Erkrankungen und Nachteile in Bezug auf Bildung und Ausbildung zur Folge haben."