Wirksame Maßnahmen gegen Fehlernährung fordern 15 Ärzteverbände, Fachgesellschaften und zwei Kassen in einem offenen Brief an Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Initiiert haben den Brief foodwatch, Deutsche Diabetes Gesellschaft sowie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Weitere Unterstützer können sich in eine Email-Liste eintragen: hausarzt.link/1E0JS
Als Maßnahmen schlagen sie Sondersteuern für gesüßte Getränke, eine Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln auf EU-Ebene sowie verpflichtende Mindeststandards für Kita- und Schulessen vor, die sich nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung richten. Zudem solle die an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel begrenzt werden. So sollten Hersteller nicht mehr mit Comic- oder Spielfiguren werben dürfen.
Die Organisationen begrüßen zwar die geplante "nationale Strategie für die Reformulierung von Lebensmitteln". Sie befürchten aber, dass der Effekt verpuffen wird, da Hersteller sich auf freiwilliger Basis beteiligen sollen. Die Tabakprävention sei nur so erfolgreich, weil die Politik "verbindliche Vorgaben" geschaffen habe. Gegen eine Lebensmittel-Ampel hat sich Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) ausgesprochen. Sie plädiert für eine Gesamtstrategie, um die Kalorienzufuhr zu senken.