Woran denken Sie, wenn Sie an 1995 denken? Vielleicht an die Verhüllung des Reichstags in Berlin durch Christo. Wir Hausärzte in Nordrhein haben in diesem Jahr einen Rohdiamant für uns gewinnen können. Doch alles der Reihe nach: Mein Vorgänger Jost Reermann war auf der Suche nach einer Bürokraft für unsere Geschäftsstelle. Damals gab es noch keine Castings, also musste Bewerbung auf Stellenausschreibung reichen. Berufserfahrung, gesittetes Aussehen, stabile familiäre Verhältnisse, … Dafür bot der Hausärzteverband Nordrhein eine üppige Büroinfrastruktur: 9m² mit Reiseschreibmaschine und Thermopapierfax, Mitgliederorganisation über 4 Leitz-Ordner, Buchführung über Nutzung der Bundesverbandssoftware.
Eine Entscheidung unter Hunderten von Bewerberinnen fiel letztendlich auf eine junge alleinerziehende Mutter, Extremsportlerin im Risikosport Skifahren, „en’ echt kölsch Mädche“. Ursel Kissel. Wie es sich schnell zeigen sollte, ein Glücksgriff. Sie sollte sich sehr schnell in die damals kleine Mannschaft des Bundesverbands einfügen durch Hilfsbereitschaft und Authentizität, bekam in Buchführung Anleitung vom Fuchs Fritz Wolf, Tricks von unserem unvergessenen chinesischen Schatzmeister Kim Siao. Mittlerweile managt sie alles rund um den Verband von A–Z, sie kennt jeden Arzt, jede Ärztin im Verband, Datenbanken folgen Ihrem Tastendruck, sie kann Fortbildungen und ganze Ärztetage organisieren. Problemlösungen für unsere Mitglieder – die erste Adresse und zwischenmenschlich auch im gesamten Bundesverband geachtet. Übrigens, geändert hat sich nach 20 Jahren nur der Name, durch Heirat heißt sie jetzt Ursel Preime. Skifahren ist immer noch Ihre Leidenschaft – mens sana in copore sano! Ich, nein, wir alle im Hausärzteverband Nordrhein danken für 20 gute Jahre mit unserer Frau Kissel/Preime.