Die Low-FODMAP-Diät verspricht eine hohe Effektivität gegen Reizdarmsymptome durch eine Kohlenhydratrestriktion. Verantwortlich für die Symptome seien schlecht fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Polyole, die entsprechend vermieden werden sollten. Das bedeutet eine extreme Einschränkung bei der Ernährung, berichtete Ernährungswissenschaftlerin Imke Reese, München. Zwei Studien, die die Wirksamkeit der Low-FODMAP-Diät prüften, gaben unterschiedlich ausgeprägte Restriktionen vor. Es zeigte sich zwar ein günstiger Effekt auf die Reizdarmsymptome. Das ließ sich aber auch bei herkömmlichen Diätempfehlungen erreichen. Zudem befürchtet Reese, dass die Low-FODMAP-Diät die Darmflora ungünstig beeinflusst. So nimmt unter dieser Diät die Zahl der Bifidobakterien deutlich ab, der Stuhl-pH steigt. Zur dauerhaften Ernährung ist die pauschale und nicht zeitbegrenzte Diät nicht geeignet. Reese betont: Reizdarmbetroffenen kann mit einer individuell ausgerichteten Ernährungstherapie viel gezielter geholfen werden.
Quelle: 11. Deutschen Allergiekongress, 29.9. – 2.10.2016, Berlin