Vegetarier haben ein geringeres Risiko für Harnwegsinfektionen als Menschen, die Fleisch essen. Das haben taiwanesische Mediziner herausgefunden. Die Wissenschaftler beobachteten 9.724 Personen zehn Jahre lang; etwa ein Drittel der Studienteilnehmer ernährte sich vegetarisch. Das Risiko für Harnwegsinfektionen war für die Vegetarier um 16 Prozent geringer als für die Nicht-Vegetarier (Hazard Ratio 0,84). Bei Frauen und Nichtrauchern war der Zusammenhang noch ausgeprägter.
Die Forscher halten einen kausalen Zusammenhang für möglich: Wenn Menschen verunreinigtes Geflügel- oder Schweinefleisch verzehren, können uropathogene E. coli-Bakterien in den Darm gelangen und über die Harnröhre in die Blase eindringen. Denkbar ist auch, dass der hohe Ballaststoff-Gehalt einer pflanzlichen Kost den Erregern das Überleben im Darm erschwert.
Ob ein Wechsel zu vegetarischer Ernährung vor Harnwegsinfektionen schützen oder eine Behandlung unterstützen kann, müssten weitere Studien zeigen.