Frankfurt/Main. Die Zahl der Organspender in Deutschland ist im vergangenen Jahr trotz der Corona-Pandemie nahezu unverändert geblieben. In anderen europäischen Ländern, insbesondere in Spanien und Frankreich, waren dagegen zum Teil prozentual zweistellige Einbrüche bei Organspenden zu beobachten, wie aus dem am Dienstag (13.04.) veröffentlichten Jahresbericht der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hervorgeht.
Mit der Transplantation von insgesamt 2.941 Organen von 913 verstorbenen Spendern habe es in Deutschland nur einen leichten Rückgang um zwei Prozent gegeben, hieß es. Mit 1.447 Transplantationen waren Nieren und Leber mit 746 Organspenden am häufigsten.
Allerdings bestand gerade bei Nieren eine lange Warteliste von 7.338 benötigten Organen. Insgesamt standen Ende vergangenen Jahres bundesweit 9.463 benötigte Organe auf der Warteliste, so die DSO.
Insgesamt kein direkter Zusammenhang
Bislang gebe es in Deutschland insgesamt keinen direkten Zusammenhang zwischen den Organspendezahlen und der Corona-Pandemie, hieß es.
In einigen Bundesländern, die besonders hohe Infektionszahlen aufwiesen, sei es aber zu einer Steigerung der Organspenden gekommen. In anderen Bundesländern mit vergleichsweise niedrigen Infektionszahlen sei die Organspende hingegen zurückgegangen.
Kliniken und Transplantationszentren hätten frühzeitig Regelungen getroffen, um auch während der Pandemie die Sicherheit für die Empfänger im Organspendeprozess zu gewährleisten. So sei es möglich gewesen, die Transplantationen nach postmortaler Organspende an allen Transplantationszentren fortzusetzen. Die Organtransplantation nach Lebendspende dagegen sei an einigen Zentren insbesondere zu Beginn der Pandemie zur Sicherheit auch der Lebendspender eingeschränkt worden.
Quelle: dpa