Schizophrenie und affektive Psychosen sind schwerwiegende psychische Erkrankungen. Sie treten meist in der Phase des Übergangs von der Jugend ins Erwachsenenalter erstmals auf. Bei jedem Zweiten nimmt die Erkrankung trotz medikamentöser und psychotherapeutischer Behandlungsmöglichkeiten einen schweren chronischen Verlauf. „Dieser ungünstige Verlauf ist gekennzeichnet durch häufige Rückfälle, Beeinträchtigungen des Denkens und der Konzentrationsfähigkeit sowie durch eine dauerhaft reduzierte soziale und berufliche Leistungsfähigkeit“, so Professor Nikolaos Koutsouleris, München. Im Kernspintomographen fanden sich bei Patienten mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko strukturelle Veränderungen im Gehirn, die vor allem die in der Jugend reifenden Stirn- und Schläfenregionen betreffen. Es konnte sogar gezeigt werden, dass es möglich ist, aus diesen Veränderungen mithilfe maschineller Lernverfahren Muster zu extrahieren, mit denen sich vielleicht eine genaue Einzelfallprognose bezüglich eines späteren Erkrankungsausbruchs erzielen lässt.
Quelle: Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) (23. bis 26. November 2016 in Berlin).