Bei der Entstehung psychischer Erkrankungen spielen sowohl biologische Faktoren wie genetische Belastungen und Stoffwechselveränderungen als auch familiäre Bedingungen, belastende Lebenserfahrungen und andere Umweltfaktoren eine Rolle. „Die Häufigkeit und Ausprägung psychischer Erkrankungen wird durch die Lebensumstände und durch das Verhalten des einzelnen oder in der Gruppe entscheidend mit beeinflusst, wobei sich während des Lebens sowohl die Umweltkontexte als auch die individuellen und gesellschaftlichen Risikokonstellationen ändern“, so Professor Michael R. Rapp, Potsdam.
Frühe Risikofaktoren für seelische Erkrankungen sind Drogenkonsum der Mutter während der Schwangerschaft und kindliche Traumatisierungen. Eine zunehmende Rolle spielen auch Bildungsnachteile, Armut, soziale Ungleichheit, Diskriminierung und chronische Erkrankungen. Im Rahmen der Prävention spielen somit sozialpolitische Interventionen nämlich Maßnahmen zur Antidiskriminierung und Antistigmatisierung eine große Rolle.
Quelle: Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) (23. bis 26. November 2016 in Berlin).