Ein Teil der Raucher strebt an oder schafft es, ihren Zigarettenkonsum deutlich zu reduzieren. Während das Risiko, Lungenkrebs zu bekommen, proportional mit der Zahl der gerauchten Zigaretten steigt, ist das für das Herz-Kreislauf-Risiko anders. Eine Forschergruppe hat in einer großen Metaanalyse die Ergebnisse aus 141 Kohortenstudien zusammengefasst, die zwischen 1946 und 2015 veröffentlicht wurden. Danach haben Männer, die eine bis fünf Zigaretten am Tag rauchen, bereits ein um 48 Prozent erhöhtes Risiko für KHK (mit 20 Zigaretten um 100 Prozent erhöht), bei Frauen steigt das Risiko bei ein bis fünf Zigaretten um 57 Prozent (bei 20 Zigaretten/Tag um 184 Prozent erhöht). Betrachtet man nur Studienergebnisse, die verzerrende Faktoren wie Cholesterin, Blutdruck, Bildung und Sport korrigieren, erhöhen sich die relativen Risiken von Wenigrauchern. Für das Auftreten eines Schlaganfalls ergaben sich ähnliche Ergebnisse: Eine Zigarette am Tag verursacht bereits 34 Prozent (Frauen) und 41 Prozent (Männer) der Risikoerhöhung durch 20 Zigaretten am Tag.
Fazit: Das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall steigt nicht proportional mit der Zahl der gerauchten Zigaretten, sondern ein geringer Konsum verursacht bereits ein hohes Risiko und eine deutliche Reduktion der Zigarettenzahl geht nur mit einer begrenzten Risikoreduktion einher.
Hackshaw A, Morris JK, Boniface S et al: Low cigarette consumption and risk of coronary heart disease and stroke: meta-analysis of 141 cohort studies in 55 study reports. BMJ 2018; 360:j3984 doi: 101136/bmj.j3984