Sicherlich ein heikles Thema. Dass sich die Schlafgewohnheiten von Frauen und Männern unterscheiden, ist zwar bekannt, war aber bisher kaum wissenschaftlich untersucht. Nach neueren Erkenntnissen gehen Frauen etwas früher zu Bett, schlafen gerne etwas länger und neigen häufiger zu Ein- und Durchschlafstörungen. Auch haben Frauen über die gesamte Lebensspanne mehr Tiefschlaf. Männer schlafen schneller ein und sind auch subjektiv gesehen mit ihrem Schlaf zufriedener. Aber auch im Hinblick auf den gemeinsamen Schlaf gibt es Unterschiede. Kurzum: Frauen schlafen neben ihren Männern eher schlechter, Männer neben ihren Frauen eher besser.
Auch zeigte sich, dass Beziehungen zwischen extremen Lerchen und Eulen grundsätzlich länger dauern. Man könnte auch sagen: Es scheint von Vorteil zu sein, wenn man nicht all zu viel miteinander zu tun hat. Unabhängig vom Geschlecht sind Eulen kontaktfreudiger als Lerchen, neigen eher zum Singledasein und haben auch häufiger wechselnde Geschlechtspartner. Dies dürfte vorwiegend damit zusammenhängen, dass sich am Abend mehr Gelegenheiten für soziale Aktivitäten ergeben. Interessanterweise schlafen auch frisch Verliebte schlechter, aber sie merken es nicht, d.h. sie fühlen sich gut ausgeschlafen.
Quelle: 23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, 3.-4.12.2015, Mainz