Die Botschaft, dass man im Schlaf lernen kann, ist fast zu schön, um wahr zu sein. Doch dies ist jetzt wissenschaftlich bewiesen. Schlaf entfaltet nicht nur einen positiven Effekt auf das Gedächtnis, sondern dies kann mit verschiedenen Techniken sogar noch verstärkt werden. Man nennt dies „Neuro-Enhancement“. Neue Erlebnisse des Tages werden nachts im Gehirn verarbeitet, d.h. solche Lernerfahrungen werden nachts wiederholt, sortiert, geordnet und schließlich im Langzeitgedächtnis gespeichert.
Neue Studien zeigen, wie sich dieser positive Effekt beeinflussen bzw. verfestigen lässt. So kann man Lerninhalte durch externe Reize wie z.B. Gerüche oder Töne während des Schlafs reaktivieren, wodurch die Lerninhalte gefestigt und qualitativ verändert werden können. Auch die elektrische oder auditorische Stimulation bestimmter Hirnoszillationen und auch Medikamente können die Gedächtnisverarbeitung positiv beeinflussen. Die Kehrseite der Medaille aber ist, dass wir im Schlaf besonders anfällig für äußere Einflüsse und Manipulationen sind, so dass solche Methoden auch ein Missbrauchspotenzial besitzen.
Quelle: 23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, 3.-4.12.2015, Mainz