Die verhaltensaktivierende Therapie kann eine wirksame Behandlung für Erwachsene mit Depression sein. Zu diesem Schluss kommt ein Cochrane-Review, das 53 Studien enthält. Demnach könnte sie eventuell besser wirken als die Regelversorgung oder die humanistische Psychotherapie.
Aus der Evidenz geht nicht hervor, ob die Therapie besser wirkt als medikamentöse Behandlungen oder andere spezifische psychologische Therapien. Die Autoren schlussfolgern, dass das Angebot der Verhaltensaktivierung in der Praxis Depressiven eine größere Auswahl an Behandlungsmöglichkeiten bieten kann; zusätzlich sollten verschiedene Formate und Varianten dieser Therapieform erforscht werden.
Ein weiteres Cochrane-Review untersuchte, wie wirksam die Verhaltensaktivierung bei Erwachsenen mit langwierigen physischen Erkrankungen ist. Hierzu fanden die Autoren weit weniger Evidenz, sodass eine klare Einschätzung der Wirksamkeit nicht möglich war.
Die Verhaltensaktivierung soll Menschen mit Depressionen helfen, Aktivitäten wieder aufzunehmen, die ihnen wichtig sind oder in der Vergangenheit Freude gemacht haben. Sie erhält zunehmend Aufmerksamkeit, da sie weniger ressourcenintensiv ist und eine geringere fachliche Ausbildung der Therapeuten erfordert als andere Behandlungsformen.
Quellen: DOI: 10.1002/14651858.CD013305.pub2, DOI: 10.1002/14651858.CD013461.pub2