Das Burn-out-Syndrom wird in Schweden seit 2010 nach definierten Kriterien unter dem ICD Code F43.8 erfasst. In einem westschwedischen Gesundheitszentrum wurde anhand von 8.521 Patientenakten untersucht, welche Personen diese Diagnose erhielten und ob sich Warnzeichen für die Entwicklung eines Burn-out identifizieren lassen.
Burn-out-Erkrankte waren überwiegend weiblich (76 Prozent) und der größte Anteil (35 Prozent) war zwischen 41 und 50 Jahre alt. Durchschnittlich stellten sie sich fünfmal in den zwei Jahren vor Diagnosestellung vor, am häufigsten wegen Infekten und Angst oder Depression. Thoraxschmerzen, Magen-Darm-Probleme und Schlafstörungen waren weitere häufige Konsul- tationsgründe. Neben beruflichen Stressoren waren bei vielen Patienten auch private Stresso-ren dokumentiert, so etwa bei 22 Prozent ein psychisch oder chronisch erkrankter Angehöriger, am häufigsten das eigene Kind.
Fazit: Patientinnen und Patienten die ein Burn-out entwickeln, stellen sich in den Jahren vor der Diagnosestellung häufig beim Hausarzt vor. Prolongierte und rezidivierende Infekte, psychische und gastrointestinale Beschwerden könnten als Anlass genommen werden, Stressoren im Alltag genauer zu erfragen.
Quelle: Adamsson A, Bernhardsson S: Symptoms that may be stress-related and lead to exhaustion disor-der: a retrospective medical chart review in Swedish primary care. BMC Family Practice 2018; 19:172. https://doi.org/10.1186/s12875-018-0858-7