15 Prozent der Frauen und 17 Prozent der Männer würden gerne mit einem Arzt über HIV/AIDS oder andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) sprechen, haben dies aber noch nie getan. Das geht aus der GeSiD-Studie zu Gesundheit und Sexualität in Deutschland hervor. Demnach haben nur 31 Prozent der Frauen und 21 Prozent der Männer schon einmal mit einem Arzt über STI gesprochen. Junge Frauen bis 35 Jahre haben am häufigsten den Wunsch nach mehr ärztlicher Beratung.
Für die repräsentative Studie wurden zwischen Oktober 2018 und September 2019 4.955 Erwachsene zu sexualbezogenen Themen befragt. Die Studie ergab unter anderem auch, dass die jüngeren Altersgruppen (18- bis 35 Jahre) in Bezug auf viele STI deutlich besser informiert waren als ältere Menschen. Eine Ausnahme bildeten Syphilis und Gonorrhö: Hier zeigten sich die über 46-Jährigen ebenso gut oder sogar leicht besser informiert. Auf die ungestützte Frage, welche STI bekannt sind, nannten 71,1 Prozent der Befragten HIV/AIDS, 38,6 Prozent Gonorrhö/Tripper und 31,9 Prozent Syphilis.
Andere STI wie Chlamydien, Genitalwarzen und Trichomoniasis wurden jedoch wesentlich seltener benannt (11,7, 4,4 und 0,4 Prozent). Zudem gaben 22 Prozent der männlichen und 26 Prozent der weiblichen Singles an, im vergangenen Jahr beim Sex nie ein Kondom verwendet zu haben. Bei den Männern und Frauen, die Sex außerhalb ihrer Beziehung hatten, war dies bei jeweils 44 Prozent der Fall.