Kein Haar, kein Staubkorn, keine Finger -abdrücke. Alles blitzt und blinkt: Böden, Wände, Kessel aus Stahl. Die trockene Luft getränkt von Desinfektionsmittel. Man traut sich kaum zu atmen. Hygiene ist das oberste Gebot im Labor der Sicherheitsstufe 3 von GlaxoSmithKline (GSK). In Wavre entstehen pro Tag zwei Millionen Impfdosen.
In Hunderten von Schritten werden Bakterien oder Viren gezüchtet, isoliert und gereinigt. So aufwändig wie die Gewinnung der Antigene sind auch die Hygieneregeln für Mitarbeiter. Ins Labor gelangt man nur über die Umkleide. Ein roter Strich auf dem Boden trennt sie in zwei Hälften. Nun heißt es: Ausziehen – bis auf die Unterhose. Wie vor einer Op werden die Hände gewaschen und desinfiziert. Jetzt schlüpft man in einen dunkelblauen Pyjama. Darüber trägt man den hellblauen Laboranzug: Tüte mit einem Tuch desinfizieren, aufreißen und vorsichtig den Anzug überstreifen, ohne dass er den Boden berührt. Haube über die Haare, Plastiküberzieher an die Füße. Nun darf man die rote Linie passieren. In den nächsten zwei Räumen muss man eine kniehohe Bank überqueren: hinsetzen, Beine über die Bank schwingen, neue Überzieher an die Füße. Zuletzt tauscht man die Plastikfüßlinge gegen Laborschuhe und setzt eine Brille auf, damit keine Wimpern oder Make-up-Reste ins Labor gelangen.