Bei einer Familiengeschichte mit Eierstockkrebs raten Wissenschaftler, früher mit der Brustkrebsfrüherkennung zu beginnen. Ihre Empfehlung basiert auf einer Studie, für die sie die Datensätze von über fünf Millionen schwedischen Frauen analysierten (DOI:10.1002/cncr.33456).
Dabei untersuchten sie, wie sich andere Krebserkrankungen in der Verwandtschaft auf das Brustkrebsrisiko von Frauen auswirken.
Bei Frauen, bei denen eine Verwandte ersten Grades von Eierstockkrebs betroffen war, war das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, höher als bei der Referenzgruppe (standardisierte Inzidenzratio (SIR): 1,25).
Vor dem 50. Lebensjahr war das Risiko um das 1,4-fache erhöht (SIR: 1,44). War der Eierstockkrebs bei den Verwandten ebenfalls vor dem 50. Lebensjahr diagnostiziert worden, stieg das Risiko für früh auftretenden Brustkrebs sogar auf das 1,7-fache.
Daher raten die Forscher, mit der Mammografie zur Brustkrebsfrüherkennung bei einer Familiengeschichte mit Eierstockkrebs schon vier Jahre eher zu beginnen als in Deutschland üblich – also bereits im Alter von 46 statt 50 Jahren.
Bei 14 weiteren der untersuchten Krebsarten zeigte sich ein nur geringfügig erhöhtes Risiko. Bei diesen Krebsarten ist ein früherer Beginn der Früherkennungsuntersuchungen laut den Forschern daher nicht gerechtfertigt.
Quellen: 1. DOI: 10.1002/cncr.33456; 2. Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg