Robert Koch-InstitutRKI: “Bei Pneumonie aktuell auch an Legionellen denken!”

Berlin. Auffällig viele Fälle von Legionärskrankheit mit Exposition im ambulanten/beruflichen Umfeld werden aktuell an das Robert Koch-Institut berichtet (siehe Abbildung unten). Abgesehen von einigen lokalen Ausbrüchen scheint es dabei keinen klaren geografischen Fokus zu geben, die Fälle treten bundesweit verteilt auf, heißt es im aktuellen Epidemiologischen Bulletin.

Die Fallzahlerhöhung könne mit den meteorologischen Bedingungen der letzten Wochen in Zusammenhang stehen (relativ hohe Luftfeuchtigkeit bei sommerlichen Temperaturen). Eine ähnliche Wetter- und Inzidenzsituation wurde im Sommer 2021 beobachtet (siehe Abbildung).

Das RKI bittet die Ärzteschaft in Kliniken und auch im ambulanten Bereich, bei jeglicher Pneumonie differentialdiagnostisch auch auf Legionellen zu testen, um den Patientinnen und Patienten frühzeitig eine korrekte Antibiose zukommen zu lassen.

Um eine Typisierung zu ermöglichen, sollte bei Nachweis einer Legionelleninfektion die für die Diagnose verwendete Urin- (monoklonale Antikörper [MAb-Typ]) und möglichst auch eine Atemwegsprobe (Sequenztypisierung) an das Konsiliarlaboratorium für Legionellen geschickt werden.

red