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Serie NaturheilkundeErkältung und Husten

Pflanzenheilkunde, Hydrotherapie und Wärmebehandlung, Akupunktur, ausleitende Verfahren oder Neuraltherapie - Maßnahmen aus der Komplementärmedizin, die präventiv zur Stärkung des Immunsystems angewendet und bei viralen Infekten eingesetzt werden können, ist vielseitig. Wichtig dabei ist, genau zu wissen, welche Therapieverfahren bei welchen Krankheiten helfen.

Die meisten Tage sind dunkel, nass und kalt – Erkältungsviren haben im Winter Hochsaison. Sie lauern überall – auf der Türklinke, der PC-Tastatur oder dem Einkaufswagen im Supermarkt.

Die Symptome eines viralen Infektes, wie beispielsweise Frösteln, Halskratzen, Kopfschmerzen, Rhinitis oder trockene Bronchitis, sind Zeichen des Körpers für die aktive Auseinandersetzung mit den Erkältungsviren.

Rezidivierende Infekte sind ein sehr häufiger Grund für eine naturheilkundliche Beratung in der Arztpraxis. Covid-19 muss durch einen PCR-Test ausgeschlossen werden.

TCM

In der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) spielen Gegensatzpaare in Diagnostik und Therapie eine zentrale Rolle. Auf den Husten bezogen sind dies zum einen “kalt” und “heiß”, zum anderen “trocken” und “feucht”.

Kalt und heiß beziehen sich dabei sowohl auf den Auslöser (Erkältung oder Überhitzung) als auch auf die Reaktionen des Patienten (z. B. Fieber eher mit Schüttelfrost oder mit Hitze) bis hin zum Aussehen des Auswurfs.

Das Behandlungsprinzip bei einem Grippalen Infekt “Typ Wind und Kälte” mit Akupunktur sind die Akupunkturpunkte: Lu7; Di4; Gb20; GB34 und 3E5 und bei einem Infekt “Typ Wind und Hitze” die Akupunkturpunkte: Di11; Lu7; Ma44; LG14 und 3E5.

Phytotherapie

In der Phytotherapie stehen viele medizinische Pflanzen zur Verfügung, die sowohl zur Prävention als auch zur Linderung von Symptomen bei viralen Infektionen eingesetzt werden können.

Verschiedene Pflanzenstoffe, wie beispielsweise Polysaccharide – unter anderem. in Echinacea (Sonnenhut) enthalten –, können den Viruseintritt in die Zellen des Körpers verhindern und somit als prophylaktische Maßnahme eingesetzt werden wie in einem Cochrane-Review herausgestellt wurde [1].

Aus der Wissenschaft ist auch bekannt, dass zum Beispiel die Hauptwirkstoffe von grünem Tee “die Immunität gegen virale Infektionen verbessern” [2]. Die Kapland-Pelargonie (Umckaloabo) wird ebenfalls bei diversen Atemwegsinfektionen eingesetzt, da sie sowohl antivirale als auch antibakterielle Eigenschaften besitzt.

In klinischen Studien hat sie sich als wirksames Mittel zur Symptomlinderung bei Erkältungskrankheiten und Bronchitis erwiesen [3].

In einem RCT erwies sich auch ein Extrakt aus der Zistrose als wirksam, um die Symptome von Atemwegsinfektionen zu lindern [4]. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang sind Untersuchungen, nach denen der zeitige Einsatz pflanzlicher Arzneimittel im Krankheitsverlauf sowohl die Dauer (Krankheitstage) akuter Atemwegsinfektionen verkürzt, als auch den Bedarf an Antibiotika senkt.

Empfehlungen für Patienten

So stabilisieren Sie Ihr Immunsystem:

  • Ernähren Sie sich vitaminreich und vollwertig, vorzugsweise vegetarisch.
  • Bauen Sie tägliche Bewegungseinheiten von 30 – 45 Minuten in Ihren Tagesablauf ein, am besten an der frischen Luft!
  • Stärken Sie Ihre Nasenschleimhaut, beispielsweise durch Nasenspülungen mit Salzwasser oder durch Inhalation.
  • Achten Sie auf ausreichend Schlaf.
  • Sanddorn enthält viel Vitamin C, welches die Abwehrkräfte stärkt. Bei einer täglichen Zufuhr von Vitamin C verringern sich sowohl die Erkältungsdauer als auch die Anfälligkeit für Erkältungen.
  • In der chinesischen Medizin gilt der Ingwer vor allem als eine erwärmende Pflanze, die kältebedingten Erkrankungen entgegenwirkt. Für die tägliche Abwehrstärkung ist Ingwertee (zwei bis drei Scheiben frische Ingwerwurzel auf einen Liter Wasser) gut geeignet.
  • Bei Neigung zu Nasennebenhöhlen-beschwerden hilft die morgendliche Nasendusche.
  • Regelmäßiges Saunieren hat ebenfalls einen immunstärkenden Effekt. Die Intensität muss jeweils der aktuellen Verfassung angepasst werden.
  • Die sanftere Alternative zur Stabilisierung des Immunsystems ist das abendliche warme Fußbad. Ein warmes Fußbad mit körperwarmem Wasser von etwa 10 – 15 Minuten Dauer beugt einer Erkältung vor.

Mögliche Interessenkonflikte: Der Autor hat keine deklariert.

Quellen:

  1. Karsch-Völk M, Barrett B, Kiefer D, Bauer R, Ardjomand-Woelkart K, Linde K. Echinacea for preventing and treating the common cold. Cochrane Database of Systematic Reviews 2014, Issue 2. Art. No.: CD000530.
  2. Stange, Rainer, and Bernhard Uehleke. “Covid-19: Überlegungen zu Voraussetzungen von phytotherapeutischen Empfehlungen.” Zeitschrift für Phytotherapie 41.04 (2020): 160-164, S.161.
  3. Stange, Rainer, and Bernhard Uehleke. “Covid-19: Überlegungen zu Voraussetzungen von phytotherapeutischen Empfehlungen.” Zeitschrift für Phytotherapie 41.04 (2020): 160-164.
  4. Kalus, Ulrich, et al. “Cistus incanus (CYSTUS052) for treating patients with infection of the upper respiratory tract: a prospective, randomised, placebo-controlled clinical study.” Antiviral research 84.3 (2009): 267-271.
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