Bezüglich der Langzeit-Sauerstofftherapie und des Patienten-Monitorings besteht konkreter Anlass zur Überarbeitung des Disease-Management-Programms (DMP) COPD. Darüber hinaus sind Diagnostik, operative Verfahren, medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlung “potenziell aktualisierungsbedürftig”. Das attestiert das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einer Leitlinien-Synopse für den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA).
Insgesamt 15 aktuelle internationale Leitlinien lieferten Empfehlungen, die noch nicht in der Richtlinie des G-BA für das DMP COPD abgebildet seien, heißt es. Aus ihnen haben die Wissenschaftler rund 470 Empfehlungen analysiert, die zu insgesamt 65 Kernaussagen zusammengefasst wurden. Aus zwei Kernaussagen ergebe sich ein konkreter Aktualisierungsbedarf: So wird empfohlen, die intermittierende Sauerstofftherapie grundsätzlich nicht bei Patienten nach körperlicher Anstrengung einzusetzen. Beim Monitoring liefert die Kernaussage konkrete Vorschläge fürs Umsetzen der Verlaufskontrollen. “Das Tele-Monitoring erscheint – nicht nur in der Corona-Pandemie – als eine aussichtsreiche Option für die Zukunft”, erklärt das IQWiG. “Allerdings ist sein Einsatz in einem DMP COPD wegen der vielfältigen organisatorischen, technischen und rechtlichen Problemlagen und der unklaren Evidenz in den Leitlinienempfehlungen noch zu überprüfen.”
Da die Nationale Versorgungs-Leitlinie (NVL) COPD zurzeit überarbeitet wird, ist diese nicht berücksichtigt. Andere deutsche Leitlinien zur COPD erfüllten nicht die Einschlusskriterien für die Recherche des IQWiG.
Weitere Infos zu potenziell überarbeitungsbedürftigen Aspekten: www.hausarzt.link/aM4bK