Mit nikotinhaltigen E-Zigaretten funktioniert die Raucherentwöhnung besser als mit herkömmlichen Nikotinersatztherapien wie Pflaster oder Kaugummis. Das belegt ein aktualisierter Cochrane-Review mit Evidenz von hoher Vertrauenswürdigkeit.
Der Analyse zufolge schaffen es mit einer Nikotinersatztherapie nur circa sechs von 100 Personen, für mindestens sechs Monate mit dem Rauchen aufzuhören; mit nikotinhaltigen E-Zigaretten gelingt der Rauchstopp neun bis 14 von 100 Personen. Da die Teilnehmenden nur über sechs bis zwölf Monate nachverfolgt wurden, bleibt die Rückfallquote über längere Zeit jedoch unklar.
Die Ergebnisse des Reviews weisen auch darauf hin, dass der Rauchstopp mit nikotinhaltigen E-Zigaretten besser funktioniert als mit nikotinfreien E-Zigaretten, einer alleinigen Verhaltensunterstützung oder keiner Unterstützung. Allerdings liegen für diese Vergleiche weniger Daten vor.
In Hinblick auf unerwünschte Wirkungen nikotinhaltiger E-Zigaretten besteht den Wissenschaftlern zufolge noch Forschungsbedarf: Zwar bergen sie nach derzeitigem Erkenntnisstand nur einen Bruchteil des Risikos des Rauchens, es mangelt jedoch an Daten zu möglichen schädlichen Wirkungen bei Langzeitgebrauch.
Die aktualisierte Cochrane-Analyse umfasst 78 Studien mit über 22.000 Teilnehmenden. Das sind 17 Studien mehr als bei der letzten Aktualisierung im Jahr 2021 (“Der Hausarzt” 19/22), deren Ergebnisse in eine ähnliche Richtung deuteten, aber noch als weniger zuverlässig gewertet worden waren.
Quellen: 1. DOI 10.1002/14651858.CD010216.pub7
2. Cochrane Deutschland