Im Pandemiejahr 2020 haben (Atemwegs-)Infektionen bei Kindern wegen der Kontaktbeschränkungen insgesamt drastisch abgenommen, was sich in der Zahl der ambulanten Antibiotikaverordnungen deutlich widerspiegelt. Das zeigt eine Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), die auf rohen Arzneiverordnungsdaten der Apothekenrechenzentren basiert.
Demnach wurden im Januar und Februar noch vergleichbar viele Antibiotika verordnet wie im Vorjahr (92 Prozent gegenüber 2019), bereits im März sanken die Verordnungszahlen jedoch merklich (82 Prozent gegenüber 2019).
Im Juni erreichten sie mit nur 19 Prozent der Verordnungen von 2019 einen bislang einmaligen Tiefstand, im Juli näherten sie sich den Vorjahren auf niedrigem Niveau wieder an (92 Prozent gegenüber 2019). Mit Beginn des Herbsts zeigten sich erste Hinweise auf das Ausbleiben der Erkältungssaison: So wurden im Oktober nur 46 Prozent der Verordnungen von 2019 abgerechnet.