Schon vor einigen Jahren haben US-Forscherinnen und -Forscher den Fragebogen “Capture” entwickelt, um Menschen mit COPD bereits in der Hausarztpraxis zu identifizieren (den englischsprachigen Fragebogen finden Sie zum Ausdrucken in der entsprechenden Publikation: www.hausarzt.link/V6QCF).
In einer neuen Studie hat das Team um Dr. Fernando J. Martinez vom Presbyterian Hospital in New York nun die Sensitivität und Spezifität des Tools genauer bewertet.
Capture besteht aus fünf Fragen:
- Haben Sie jemals an einem Ort mit Luftverschmutzung, (Passiv-) Rauch oder Staub gelebt/gearbeitet?
- Verändert sich Ihre Atmung mit Jahreszeiten, Wetter oder Luftqualität?
- Erschweren Ihre Atemprobleme Ihnen Tätigkeiten wie das Heben schwerer Lasten oder Sport?
- 4. Ermüden Sie im Vergleich mit Menschen Ihres Alters schneller?
- Wie oft haben Sie in den vergangenen zwölf Monaten Arbeits-/Schulzeit oder andere Aktivitäten wegen einer Erkältung, Bronchitis oder Pneumonie versäumt (0, 1 oder ≥ 2)?
Bei mittleren Werten (2-4 Punkte) sollte im Anschluss selektiv eine Peak-Flow-Messung stattfinden. Bei Werten ab 5 Punkten folgt eine ausführliche Abklärung.
Die Querschnittsstudie umfasste insgesamt 4.325 Personen zwischen 45 und 80 Jahren ohne vorherige COPD-Diagnose, die sich in einer Hausarztpraxis vorgestellt hatten. Von 110 Menschen mit einer zuvor nicht-diagnostizierten, klinisch signifikanten COPD hatten 53 Personen im Capture-Test ein positives Ergebnis. Die Sensitivität liegt damit den Ergebnissen zufolge bei 48,2 Prozent, die Spezifität bei 88,6 Prozent.
Fazit für die Praxis: Capture hat eine geringe Sensitivität, aber eine hohe Spezifität, um klinisch relevante COPD-Fälle zu erkennen, resümieren die Wissenschaftler. Eine weitere Optimierung sei nötig, vom generellen Ansatz des Screening-Tools ist das Team aber überzeugt.
cq/bae
Quellen: DOI 10.1001/jama.2023.0128 und 10.1164/rccm.201603-0622OC