Mit einer inhalativen Budesonid-Therapie könnte sich bei Patienten mit nur leichten Covid-19-Symptomen das Risiko für schwere Verläufe verringern lassen. Darauf weist eine Studie der Universität Oxford hin.
Zwischen Juli und Dezember 2020 erhielt die Hälfte der rund 146 leicht erkrankten Studienteilnehmer zweimal täglich Budesonid-Hübe (je 800 μg) bis zum Rückgang der Symptome, die andere Hälfte kein Mittel.
Während nur eine Person aus der Budesonid-Gruppe ins Krankenhaus musste, waren es aus der anderen Gruppe zehn Personen.
Wenn am dritten Tag nach Einsetzen der Symptome mit der Einnahme von Budesonid begonnen wurde, reduzierte sich das Risiko eines Klinikaufenthalts laut Studie um etwa 90 Prozent. Die Krankheitsdauer verkürzte sich im Durchschnitt um einen Tag.
Eingeordnet wird die Studie ambivalent: SPD-Gesundheitspolitiker Prof. Karl Lauterbach nannte sie im Kurznachrichtendienst Twitter einen “Gamechanger”.
DEGAM-Präsident Prof. Martin Scherer, Prof. Michael Kochen und andere erinnern jedoch an die dünne Datenlage: Wegen der geringen Teilnehmerzahl und der fehlenden Verblindung dürfte die Behandlung nicht als evidenzbasiert angesehen werden.
Kochen sieht den Einsatz aktuell nur bei Risikopatienten für einen Klinikaufenthalt (60 Jahre und/oder Risikofaktoren), nicht jedoch – wie Lauterbach – generell in der ambulanten Therapie.
Quelle: https://doi.org/10.1016/S2213-2600(21)00160-0