Igelkopf werden Sonnenhüte auch genannt. Denn der kegelförmige Fruchtboden der Blüten gleicht einem Igel. Darauf bezieht sich auch der Gattungsname: "Echinacea" ist vom griechischen Wort "echinos", Igel, abgeleitet. Seit Sonnenhüte Ende des 19. Jahrhunderts nach Europa gekommen sind, sind sie beliebte Gartenblumen. In ihrer Heimat, dem östlichen und zentralen Nordamerika, waren die bis einen Meter hohen Staudenpflanzen seit langem wichtige Heilpflanzen.
Vom Purpurfarbenen und vom Blassfarbenen Sonnenhut werden das blühende Kraut und die Wurzeln verwendet, vom Schmalblättrigen nur die Wurzeln. In Deutschland wird hauptsächlich der Purpurfarbene Sonnenhut genutzt. Die Droge aus dem Kraut ist bei rezidivierenden Infekten der Atemwege und der Harnwege sowie bei grippalen Infekten indiziert. Besonders bewährt hat sich Echinacea zur Prophylaxe. Für die äußerliche Anwendung bei schlecht heilenden oder chronisch eiternden Wunden gibt es Salben.
Inhaltsstoffe und Wirkweisen
Das Kraut des Purpurfarbenen Sonnenhuts wirkt als unspezifischer Immunmodulator, unter anderem durch die durch Leberenzyme oxidierten Metaboliten der Echinacea-Alkamide. Sie sind wohl die Hauptwirkstoffe. Immunmodulatoren sollen die körpereigenen Abwehrstoffe steigern und sollten deshalb gleich zu Beginn eines banalen Infekts eingesetzt werden. In neueren Studien hat sich gezeigt, dass Echinacea sehr effektiv in der Prophylaxe ist.
Durch Echinacea werden die Phagozytoseraten von Granulozyten und Makrophagen gesteigert. Es wird sowohl die Produktion der T-Helferzellen als auch die Produktion von Zytokinen wie Interleukin-1 und -6 angeregt sowie andererseits die entzündlichen Botenstoffe (TNF-alpha) blockiert. In Studien stellte sich heraus, dass Echinacea-Alkamide Affinitäten zu den Cannabinoidrezeptoren haben und auch darüber auf das Immunsystem wirken. Echinacea hat außerdem antiphlogistische und antibakterielle Effekte. Extrakte aus Echinacea purpurea und pallida wirken sogar direkt gegen Grippe-, Herpes- und Coronaviren, selbst in geringsten Konzentrationen, so neue Studienergebnisse. Wirkweise und beteiligte Wirkstoffe sind noch unklar.
Produktbeispiele, in denen Echinacea enthalten ist: Echinacea-Kraut enthält zum Beispiel die Echinacin®-Palette (Meda). Die Esberitox®-Präparate (Schaper & Brümmer) sind Kombis aus Echinacea-Wurzel, Lebensbaumspitzen und -blättern sowie Färberhülsenwurzel.
Steckbrief
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Familie: Korbblütler (Asteraceae)
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Gattung: Sonnenhut (Echinacea)
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Art: Purpurfarbener Sonnenhut (Echinacea purpurea); auch verwendet werden Blassfarbener Sonnenhut (Echinacea pallida) und Schmalblättriger Sonnenhut (Echinacea angustifolia)
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Verwendete Pflanzenteile: Blühendes Kraut, Wurzel
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Anwendungsbereiche: Prophylaxe und Therapie bei rezidivierenden Infekten der Atemwege und der Harnwege sowie grippalen Infekten, Stärkung des Immunsystems, schlecht heilende oder chronisch eiternde Wunden (äußerlich)