Die Palliativmedizin begleitet Patienten, deren Lebenserwartung wegen einer nicht heilbaren, progredienten und fortgeschrittenen Erkrankung begrenzt ist. Die Lebenserwartung kann dabei kurz aber auch lang sein. Das Ziel der Palliativmedizin ist es, die Symptome so weit wie möglich zu lindern und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. Dafür ist wichtig, möglichst frühzeitig die Ernährung des Patienten durch Ernährungsberatung an seine Bedürfnisse anzupassen.
Genuss statt Muss
Am Lebensende verändern sich die Ansprüche an die Nahrung: Im Vordergrund steht dann nicht mehr, den Nährstoffbedarf zu decken, sondern der Patient soll sich wohlfühlen und das Essen genießen können. “Unser Motto lautet ‘Genuss statt Muss‘”, erklärt Dr. Bullermann-Benend. “Wir möchten dem Patienten eine möglichst hohe Lebensqualität bis zuletzt ermöglichen. Da spielen Essen und Trinken täglich eine wichtige Rolle.”
Um die Lebensqualität der Patienten durch das Essen so weit wie möglich zu verbessern, hat die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin die Sektion Ernährung gegründet. “Wir wollen Patienten dabei unterstützen, ihren Essalltag in Absprache mit Zugehörigen und Pflegekräften soweit wie möglich selbstbestimmt und genussvoll zu gestalten.” In Gesprächen werden allen Beteiligten die Bedürfnisse des Patienten deutlich gemacht, damit es allen leichter fällt, die Wünsche und Entscheidungen des Palliativpatienten zu verstehen und zu respektieren. So ist es für den Patienten einfacher, selbstbestimmt zu entscheiden und zu handeln.