Schulen und Kitas müssen uneingeschränkt zugänglich bleiben, Kinder und Jugendliche gleichzeitig aber bestmöglich vor SARS-CoV-2 geschützt werden. Das betonen Prof. Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, und Prof. Georg Häcker, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie, im Epidemiologischen Bulletin 46/2021.
Demnach spielt sich das Infektionsgeschehen zunehmend in der ungeimpften und nicht-immunisierten Bevölkerung ab, weshalb auch die Altersgruppen der Kinder und Jugendlichen am stärksten betroffen sind.
So seien die 7-Tage-Inzidenzen mit Datenstand vom 27.10. bei allen anderen Altersgruppen niedriger gewesen als bei fünf- bis 14-jährigen Schulkindern. Schwere Erkrankungen seien bei Kindern und Jugendlichen zwar selten, würden bei steigenden Infektionszahlen jedoch zunehmen.
Zudem hätten Studien darauf hingewiesen, dass ein Teil dieser Altersgruppe von Langzeitfolgen betroffen ist. Infektionsschutz darf laut Wieler und Häcker jedoch nicht bedeuten, dass Kitas und Schulen längerfristig geschlossen werden.
Vielmehr seien Kitas und Schulen durch gute, altersgerechte Konzepte effektiv vor SARS-CoV-2-Infektionen und Ausbrüchen zu schützen.
Dazu gehören ihnen zufolge die Umsetzung etablierter Hygiene- und Infektionsschutzkonzepte, das altersadaptierte Tragen von Mund-Nasen-Schutz, Lüften, altersgerechte präventive Testkonzepte, das Fernbleiben symptomatischer Kinder, Betreuender und Lehrender sowie ein vollständiger Impfschutz aller, in deren Obhut Kinder leben und betreut werden.