Eine strukturierte Lungenkrebs-Früherkennung mit Untersuchungen per Niedrigdosis-CT kann bei Rauchern und ehemaligen Rauchern die Sterblichkeit durch Lungenkrebs reduzieren. Das ergab eine wissenschaftliche Bewertung des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS).
Nutzen für starke Raucher
Die Metaanalyse, in die Daten von knapp 70.000 Personen einflossen, zeigte Hinweise auf einen Nutzen des Früherkennungsverfahrens für starke Raucher: In der Gruppe der mit Niedrigdosis-CT untersuchten Teilnehmenden reduzierte sich die Lungenkrebsmortalität im Vergleich zur Kontrollgruppe um 15 Prozent (RR (risk ratio): 0,85).
Das Risiko einer Überdiagnose ist laut BfS nicht zu vernachlässigen, auch wenn sich die genaue Anzahl schwer beziffern lässt und zwischen den Studien variiert. Auch führe das Screening zu einem großen Anteil falsch positiver Befunde.
Konkrete Umsetzung entscheidend
Der Bericht des BfS bildet die wissenschaftliche Grundlage für die Zulassung dieser Früherkennungsmaßnahme durch das Bundesumweltministerium (BMU). Laut BfS kann der Nutzen aber nur bei Einhaltung hoher Qualitätsanforderungen erzielt werden. Von entscheidender Bedeutung sei die konkrete Umsetzung.
Dazu gehörten neben der Festlegung der Teilnahmekriterien etwa Anforderungen und Vorgaben an die CT-Geräte oder die Schulung des medizinischen Personals.
Bisher ist das Mammografie-Screening das einzige in Deutschland zugelassene Verfahren zur Früherkennung mithilfe von Röntgenstrahlung. Mit dem Ende 2018 in Kraft getretenen Strahlenschutzgesetz ist es dem BMU jedoch möglich, weitere Röntgenuntersuchungen zur Früherkennung zu erlassen.