Berlin. Das aktuelle Infektionsgeschehen in Deutschland wird ja seit mehreren Wochen von der Omikron-Variante bestimmt. Dabei gibt es verschiedene Sublinien dieser Variante: B.1.1.529, BA.1, BA.1.1, BA.2 und BA.3, die sich in ihren Mutationen voneinander unterscheiden.
Laut aktuellem Bericht des Robert Koch-Institut (RKI) entfielen in Deutschland in der 4. Kalenderwoche (KW) 89,6 Prozent aller Infektionen mit SARS-CoV-2 auf die vorherrschende Omikron-Variante BA.1. Aber auch die Omikron-Variante BA.2 nimmt stetig zu: Von 1,6 Prozent in der 1. KW auf 8,1 Prozent in der 4. KW. Der Anteil der übrigen Varianten lag in den zurückliegenden Wochen unter einem Prozent, berichtet das RKI.
Kein Hinweis auf klinische Unterschiede
“International wird beobachtet, dass der Anteil von BA.2 gegenüber BA.1 in verschiedenen Ländern kontinuierlich wächst, besonders in Dänemark, wo die Sublinie BA.2 den größten Anteil an allen Sequenzen ausmacht”, heißt es in dem Bericht.
Erste Haushaltsstudien aus Dänemark und dem Vereinigten Königreich deuteten darauf hin, dass die Sublinie BA.2 leichter übertragbar ist als BA.1. “Hinsichtlich der klinischen Charakteristik gibt es derzeit allerdings keine Hinweise, dass sich Infektionen mit BA.2 von Infektionen mit BA.1 unterscheiden”, betont das Institut.
Mitten in der Debatte um mögliche Corona-Lockerungen wiesen Experten zuletzt immer wieder auf den neuen Subtyp BA.2 hin. Eine starke Zunahme der BA.2-Fälle wie in Dänemark ist demnach auch in Deutschland möglich und könnte nach Einschätzung vieler dafür sorgen, dass die Omikron-Welle länger dauert.
red/dpa