Die prophylaktische ICD-Implantation ist eine evidenzbasierte Therapie bei schwerer Herzinsuffizienz. Während die Datenlage für die ischämische Kardiomyopathie überzeugend ist, bleibt sie für die nicht-ischämische Kardiomyopathie mager. Trotzdem wird der ICD in den Guidelines bei der nicht-ischämischen Kardiomyo-pathie mit dem Empfehlungsgrad IB propagiert.
Nun wurden im Rahmen der DANISH-Studie 560 Patienten mit einer Herzinsuffizienz auf dem Boden einer nicht-ischämischen Kardiomyopathie, die optimal medikamentös behandelt waren, randomisiert mit einem ICD versorgt. Die Patienten wurden im Median über 67,6 Monate nachverfolgt. "Bei allen Studienteilnehmern ergab sich bezüglich der Gesamtmortalität keinerlei Unterschied", so Prof. Lars Kober, Kopenhagen. Sie betrug 21,6 Prozent bei den ICD-Patienten und 23,4 Prozent in der Kontrollgruppe. Nur 4,3 Prozent der ICD-Patienten starben an einem plötzlichen Herztod im Vergleich zu 8,2 Prozent in der Kontrollgruppe. Auch konnte bei jüngeren Patienten (< 68 Jahre) mit dem ICD die Gesamtmortalität signifikant reduziert werden. "Die Daten sprechen nicht gegen die Wirksamkeit des ICD, sondern zeigen, dass bei älteren multimorbiden Patienten meist andere Ursachen zum Tod führen, so dass der ICD die Gesamtprognose kaum verbessern kann", so Kober.
Quelle: Europäischen Kardiologenkongress (ESC), 28.-30.8.2016 in Rom