Es ist mittlerweile gesichert, dass durch eine Lifestyle-Modifikation das Vorhofflimmern verhindert werden kann. Diese Erkenntnisse werden bisher zu wenig umgesetzt. Die Katheterablation gilt heute als ein etabliertes und sicheres Therapiekonzept für symptomatische Patienten, wobei die Erfolgsrate beim paroxysmalen Vorhofflimmern deutlich höher ist als beim persistierenden. Aber auch nach einer erfolgreichen Ablation sollte die orale Antikoagulation dann unbegrenzt weitergeführt werden, wenn ein CHA2DS2-Vasc-Score von mindestens drei Punkten vorliegt. Somit ist es nicht gerechtfertigt, eine Katheterablation im Hinblick auf die Vermeidung der Antikoagulation durchzuführen.
Die Indikation für die Ablation sollte vorrangig dann gestellt werden, wenn eine pharmakologische Stabilisierung des Sinusrhythmus nicht effektiv oder nicht vertragen wird. Aber auch ein primärer Einsatz ist nach entsprechender Aufklärung bei entsprechendem Wusch des Patienten möglich.
Dass die Ablation nicht nur die Symptomatik sondern sogar die Prognose verbessert, dies konnte erstmals in der CASTLE-AF-Studie für herzinsuffiziente Patienten gezeigt werden. Durch den Eingriff wurde sowohl die Gesamtsterblichkeit als auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz reduziert. Die Frage bleibt, wie man zuverlässig die Erfolgschancen einer Ablation beim einzelnen Patienten voraussagen kann. Dabei dürfte die Fibrosierung des Vorhofs, die mittels MRT erfasst werden kann, eine wichtige Rolle spielen. Studien mit einer solchen MRT-gesteuerten Ablation sind bereits initiiert (Johannes Brachmann, Coburg).
Quelle: Dresdner Herz-Kreislauf-Tage, 26.-28.1.2018