Jugendliche sind heute meist rund um die Uhr in sozialen Netzen aktiv und deshalb auch ständig erreichbar. Nach neueren Untersuchungen wird dadurch bereits bei Schülern viel Zeit vom Nachtschlaf geraubt.
Danach verkürzen Handys die nächtliche Schlafdauer um 20 Minuten, bei Fernsehgeräten sind es 18 Minuten. Auch verschieben sich die Bettgeh-Zeiten um ca. 30 Minuten. Ein anderes Schlaf-Problem ist die Chronobiologie. Bis zur Pubertät sind wir eigentlich Lerchen. Dann mutieren wir bis zum 25.Lebensjahr zu Eulen, werden also spät müde und kommen morgens nicht mehr früh aus dem Bett. Chronobiologisch gesehen beginnt deshalb die Schule für Jugendliche mitten in der Nacht. In Studien konnte gezeigt werden, dass die schulischen Leistungen in der ersten Schulstunde deutlich besser sind, wenn der Unterricht eine Stunde später beginnt. Aber auch viele Erwachsene leiden unter dem frühen Beginn der Arbeitswelt.
Für über 80 Prozent aller Berufstätigen ist nach Meinung der Experten ein Beginn der Arbeit um sechs oder sieben Uhr einfach zu früh. Wer ausgeschlafene und leistungsfähige Mitarbeiter, die weniger Fehler machen, wünscht, sollte die Arbeit erst zwischen neun und elf Uhr beginnen lassen. Am sinnvollsten wäre ein flexibler Beginn der Arbeitszeit, angepasst an die individuelle Chronobiologie jedes Mitarbeiters.
Quelle: 23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, 3.-4.12.2015, Mainz