Migräne geht für die meisten Betroffenen mit eingeschränker Lebensqualität und mit der Angst vor der nächsten Attacke einher. Deshalb erfordern Migräne-Patienten nicht nur eine effektive Schmerztherapie im Anfall sondern auch eine medikamentöse Prävention. Der wichtigste Botenstoff bei der Pathogenese einer Migräne-Attacke ist das „Calcitonin Gene-Related Peptide“ (CGRP). Es wird aus den Nervenzellen freigesetzt, überträgt Schmerzsignale und induziert eine Vasodilatation. Mit einem neuen Therapieprinzip, nämlich monoklonalen Antikörpern gegen CGRP, kann dieser Botenstoff ausgeschaltet werden. Damit lassen sich Migräne-Attacken verhindern. In ersten klinischen Studien konnte bei Patienten mit sehr häufigen Migräne-Attacken die Anzahl um die Hälfte reduziert werden. Der Antikörper, der ein- oder zweimal im Monat s.c. injiziert wird, erwies sich verträglicher als Betablocker und Antiepileptika, die bisher als Standard bei der Migräne-Prävention gelten. Bis zur Zulassung dürften aber noch einige Jahre vergehen.
Quelle: Deutscher Schmerzkongress, 14.-17. Oktober 2015, Mannheim