Bei therapieresistenten Epilepsien kann eine ketogene Diät die Anfallshäufigkeit verringern. Die klassische ketogene Diät besteht aus einem fixen Verhältnis der Nährstoffe, z.B. kommen bei einer 4:1-Diät 4 g Fett auf 1 g Eiweiß plus Kohlenhydrate. Dieses Verhältnis muss strikt bei allen Mahlzeiten durchgehalten werden. "Wer auf die ketogene Diät anspricht, entwickelt bei Abweichungen oft sofort wieder Anfälle", berichtete Prof. Bernhard J. Steinhoff, Kork.
Das ist in einer stationären Einrichtung schwierig, aber auf Dauer und zu Hause aber oft nicht umsetzbar. Einfacher einzuführen und durchzuhalten ist eine modifizierte Atkins-Diät. Auch hier ist der Fettanteil hoch und Kinder sollen nur 10 g, Erwachsene 15 g Kohlenhydrate pro Tag zu sich nehmen. In Kork konnte mit dieser Ernährung die Anfallshäufigkeit bei Kindern mit therapierefraktären Epilepsien häufig gesenkt werden, einige blieben sogar über mehrere Monate und Jahre anfallsfrei. Indikationen für die ketogene Diät sind frühkindliche therapieresistente Epilepsien, für eine modifizierte Atkins-Diät therapieresistente Epilepsien des Kleinkind- bis Erwachsenenalters.
Ein Kochbuch zur modifizierten Atkinsdiät ist über die Webseite des Epilepsiezentrums Kork zu beziehen (www.diakonie-kork.de).
Quelle: 89. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), Mannheim, 21.–24.09.2016