Wird eine orale Antikoagulation zur Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern abgebrochen, sind oft der Patientenwunsch oder Nebenwirkungen ausschlaggebend.
Das geht aus einer Post-hoc-Analyse der Therapieabbrecher in der ARISTOTLE-Studie hervor. In der Studie hatten 4.063 Patienten (22,4 Prozent) die Behandlung mit Apixaban oder Warfarin beendet, im Mittel 7,3 Monate nach Randomisierung.
Im Vergleich zu den Teilnehmern, die die Antikoagulation fortgeführt hatten, waren die Abbrecher öfter weiblich und litten häufiger an kardiovaskulären Erkrankungen, Diabetes, Nierenfunktionsstörungen oder Anämie.
Zudem brachen Patienten, die Warfarin einnahmen, die Therapie häufiger ab als Patienten unter Apixaban (23,4 versus 21,4 Prozent). Die häufigsten Begründungen für das Absetzen waren der Patientenwunsch (46,1 Prozent) und Nebenwirkungen (34,9 Prozent).
Die Patienten erklärten ihren Wunsch vor allem mit den als lästig empfundenen Umständen der Therapie, mit subjektiven Nebenwirkungen sowie Problemen, das INR-Monitoring einzuhalten. Letzteres erfolgte in der Studie in beiden Therapiearmen.
Laut den Studienautoren sind Strategien nötig, um das permanente Absetzen von oralen Antikoagulanzien bei Patienten mit Vorhofflimmern zu verhindern. Ein wichtiger Ansatzpunkt dafür sei, die Präferenzen der Patienten besser zu kennen und zu berücksichtigen.
Quellen:
1. DOI: 10.1136/heartjnl-2020-317229;
2. Schumacher B. Warum setzen Patienten ihre Antikoagulanzien oft ab? www.aerztezeitung.de/Medizin/Warum-setzen-Patienten-ihre-Antikoagulanzien-oft-ab-413119.html